Metainformationen zur Seite
Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Grundlegende Reaktionsmechanismen
Die radikalische Substitution
Substitutionsreaktionen
Bei Substitutionsreaktionen werden Teile an bestehenden Verbindungen durch andere ersetzt. Dadurch gibt es immer mindestens ein zweites Produkt.
Kurzschreibweise
X: beliebiges Halogen (z.B. Cl2)
R: beliebiger Alkylrest (z.B. Methylgruppe -CH3)
Startreaktion
Die Startreaktion erfordert eine Form von Aktivierungsenergie. Brom und Chlor reagieren z.B. bei Raumtemperatur nur, wenn zusätzlich energiereicheres Licht vorhanden ist. Das Iodmolekül kann bei Raumtemperatur nicht gespalten werden. Das Bindungselektronenpaar wird homolytisch gespalten, so dass zwei Radikale entstehen.
Folgereaktion (Propagation, Kettenfortpflanzung
Ein Radikal reagiert unter Übertragung seiner radikalischen Eigenschaften mit einem weiteren Molekül, z.B. einem Alkan. Dabei entstehen z.B. eine Halogen-Wasserstoffverbindung und ein Alkylradikal:
Das Akylradikal kann nun seinerseits unter Übertragung seiner radikalischen Eigenschaften mit einem Halogenmolekül reagieren:
Die elektrophile Addition
Additionsreaktionen
Bei Additionsreaktionen werden Teilchen wie Moleküle, Ionen oder Atome an bestehende Moleküle angelagert. Es kommt zu ihnen damit etwas hinzu. Die Anzahl der Produkte ist gegenüber der der Edukte vermindert. Damit begründet sich der Name dieses Reaktionstyps.
Addition von Brom an Doppelbindungen
Schritt 1
Im ersten Schritt erfolgt eine heterolytische Spaltung des Bindungselektronenpaares im Brommolekül. Die heterolytische Spaltung wird mit einem vollständigen Pfeil symbolisiert. Das Elektronenpaar verlagert sich vollständig.
Es entstehen ein einfach positiv geladenes Bromoniumion und ein einfach negativ geladenes Bromidion.
Schritt 2
Das Bromoniumion lagert sich an die Doppelbindung an. Der Angriff geht dabei immer vom Elektronenpaar aus.
Es bildet sich eine Art Carbeniumion aus, dessen positive einfache Ladung letztlich auf drei Atome verteilt ist.
Schritt 3
Im letzten Schritt erfolgt der Angriff des Bromidions auf der gegenüberliegenden Seite der Doppelbindung. Ein freies Elektronenpaar lagert sich an die positivierte Region an.
Allgemein
Die elekrophile Addition von Brom verläuft quantitativ, d.h. solange ausreichend Edukte vorhanden sind, läuft die Reaktion weiter. Daher ist diese Reaktion auch zum quantitativen Nachweis von Doppelbindungen geeignet. Zudem läuft die Reaktion regioselektiv, d.h. immer an der Position der Doppelbindung.